Champion Mindset - Was Resilienz und Leadership im Spitzensport ausmacht

Persönliche Einblicke, konkrete Tipps, spannende Diskussionen – am 29. November tauchten an der KLU vier Top-Expertinnen und Experten tief ein in die Welt der Resilienz und des Leaderships im Spitzensport. HSV-Präsident und Fußballnationalspieler Marcel Janssen, Hockey-Olympiasieger Tobias Hauke, Seglerin und Silbermedaillengewinnerin von Tokio Susanne Beucke und Psychologin Kirstin Wilhelm diskutieren gemeinsam im Rahmen des Events „Champion Mindset“ an der Kühne Logistics University.

Resilienz – ein täglicher Begleiter und große Hilfe im Alltag, nicht nur für Spitzensportler*innen. Marcell Janssen, der aktuelle HSV-Präsident, erinnerte sich an eine konkrete Situation bei der Fußball-EM 2008. Nach einem schlechten Spiel stand er im Fokus der medialen Öffentlichkeit. „Als junger Mann von einem ganzen Land eines auf den Kopf zu bekommen, das war heftig“, sagt er. Ganz konkret geholfen hat ihm damals ein Perspektivwechsel – ein klassisches Mittel des Resilienztrainings. „Ich habe begriffen, dass nur weil die anderen viele sind, sie nicht automatisch Recht haben – im Gegenteil.“ Durch die mentale Neubewertung konnte er Zuversicht für die kommenden Spiele gewinnen, und sich besser fokussieren.

Resilienz FÜR JEDERMANN

Persönliche Einblicke wie diese prägten die Podiumsdiskussion an der KLU. Rund 200 Gäste, viele davon Nachwuchsathletinnen und -athleten aus Hamburger Sportvereinen, waren der Einladung von KLU-Professor Björn Michaelis und KLU Sport Affairs Manager Johannes Dietz gefolgt. Bei der von Timm Kruse moderierten Podiumsdiskussion ging es aber nicht nur um Geschichten aus dem Nähkästchen der Sportler*innen. Im Gegenteil lag der Fokus auf der Bedeutung von Resilienz für Jedermann – privat, aber auch beruflich. Den Resilienz, also die Fähigkeit, auch schwierigen Situationen gut zu überstehen, sich zu behaupten und nicht im Stress unterzugehen, hat zahlreiche positive Effekte.

Mit kleinen Schritten zum Erfolg

Kirsten Wilhelm, Management und Resilienztrainerin, erklärte, dass die eigene Resilienz sich oft schon in kleinen Schritten und Übungen stärken lasse. „Man muss nicht täglich eine Stunde meditieren. Es reichen oft schon fünf Minuten – und sei es, um einfach nur zu atmen“, sagt sie. Das helfe, auch in stressigen Situationen die Ruhe zu bewahren. Für Susann Beucke, Profi-Seglerin, gehört Unterstützung durch Psycholog*innen selbstverständlich mit dazu. Als Offshore-Seglerin kennt sie extreme Situationen, etwa allein unterwegs auf dem Ozean. „Durch das Training kann ich erkennen, was zum Beispiel Angst in mir auslöst, und wie ich besser damit umgehen kann.“

Zurück in den Alltag

Resilienz hilft aber nicht nur in derartigen Extremsituationen. Tobias Hauke berichtet, wie ihm die im Sport erlernten Fähigkeiten nun auch nach seinem Karriereende weiterhelfen. „Die psychische Gesundheit ist ein gesellschaftliches Thema“, sagt er. „Es ist wichtig, dass man darüber spricht, dass man Leute mitnimmt, und offen dafür ist. Es ist nichts Schlimmes, wenn man einmal in ein Loch fällt, das habe ich selbst erlebt. Wichtig ist, dass man offen darüber spricht.“ Mit Blick auf Unternehmen sieht er die Führungskräfte in der Pflicht. „Dieses Thema wird von oben nach unten getragen und wen Führungskräfte dafür offen sind, dann ist es für alle anderen darunter auch leichter, sich dem anzunehmen.“

Einhelliges Fazit der Runde: Resilienz ist ein vielseitiges Thema, das auch außerhalb des Spitzensports Anknüpfungspunkte und wertvolle Impulse für den Alltag bietet. Schon durch kleine Übungen und gedankliche Strategien können alltägliche und außergewöhnliche Herausforderungen besser gemeistert werden. In jedem Alter und in allen Situationen kann man an der eigenen Resilienz arbeiten, und positive Effekte erzielen.

Weitere Informationen:
Die KLU ist offizielle "Partnerhochschule des Spitzensports" und Partner des Deutschen Hochschulsportverbandes (ADH) sowie des Olympiastützpunktes Hamburg/Schleswig-Holstein. Im Rahmen dieser Kooperation bietet die KLU sowohl ein gezieltes Stipendienprogramm für Bundesligasportler als auch Studiengebührenermäßigungen für diese Sportler an. Neben der finanziellen Förderung gibt es flexible und individuelle Lösungen, um Studium und Leistungssport zu vereinbaren.

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