5 Tipps um das Beste aus deiner Auslandserfahrung zu machen

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Pauline Zweihaus abroad

Zum Studieren und Arbeiten in ein anderes Land zu ziehen ist eine schwierige und mutige Entscheidung, die definitiv dein Leben verändern wird. Es reicht also nicht aus, bloß deine Sachen zu packen und dir ein Flugticket zu besorgen. Sobald du in dem neuen Land angekommen bist, ist die richtige innere Einstellung essenziell, um das Beste aus deiner Zeit im Ausland zu machen. Das bedeutet, dass du dir eine gute Basis schaffen musst, um die Herausforderungen durch die Anpassung an deine neue Umgebung durch Spaß und schön Erlebnisse in dieser Zeit auszugegleichen. Um dir einen guten Start in dieses Mindset zu ermöglichen, wollen wir dir einige Ratschläge geben. Diese stammen von denjenigen, die es am besten wissen: ehemalige Studierende, die vor ein paar Jahren genau vor der gleichen Herausforderung standen.

(Lesedauer: 8 Minuten, 40 Sekunden)

Sei bereit zu lernen. Das mag offensichtlich klingen, aber es ist wichtig, immer und überall bereit zu sein Neues zu lernen. Das gilt nicht nur für deinen Unterricht, sondern auch für alle Einzelheiten des Alltags in deinem neuen Umfeld.
Lerne, dich auf den Straßen und in den U-Bahn-Stationen zurechtzufinden; lerne Wege, um eine gute Unterkunft zu finden; lerne die Gewohnheiten und Verhaltensweisen der Menschen um dich herum kennen; lerne die Traditionen und Regeln des Landes kennen (und respektiere sie!), usw. Lerne auch Neues über dich selbst! Du befindest dich in einer völlig neuen Situation, in der du dich täglich weiterentwickelst. Also solltest du auch das Beste daraus machen, oder? In Deutschland ist sowieso erstmal das Wichtigste zu lernen NICHT auf Fahrradwegen zu laufen (es sei denn, du willst unbedingt neue Schimpfwörter auf Deutsch lernen ;)).

Schlaf nicht zu viel! Und damit meinen wir nicht, dass du jede Nacht lange aufbleiben und ausgiebig feiern sollst. Schlafen ist sehr wichtig, vor allem, wenn du Unterricht hast und Prüfungen schreiben musst. Deshalb ermutigen wir dich dazu dir genügend Zeit zum Entspannen zu nehmen. Aber die Zeit ist begrenzt und das Ziel ist es, das Beste aus deiner Auslandserfahrung zu machen. Du bist nicht auf die andere Seite der Welt gereist nur um den ganzen Tag in deiner Wohnung auf der Couch zu chillen. Wir ermutigen dich dazu die "100%-Regel" zu befolgen. Denn: Wenn du weißt, wie du deine Zeit strukturierst, kannst du dir Zeit für alles nehmen. Für das, was du tun musst und für das, was du tun willst. Was auch immer du tust, tu es zu 100%. Wenn du also im Unterricht bist oder am Lernen, konzentriere dich zu 100 % darauf. Wenn du auf eine Party gehst, genieße sie zu 100 % (denke nicht darüber nach, was noch auf deiner To-Do-Liste steht). Wenn du chillst, dann entspanne dich zu 100 % (lass dich nicht von äußeren Reizen stören). Ich denke du weißt, was wir meinen.

Ergreife die Initiative. Wie wir in unserem Artikel über die 10 Fähigkeiten, die du dir beim Studieren oder Arbeiten im Ausland aneignest bereits geschrieben haben, hast du die Möglichkeit in einer neuen Kultur unzählige neue Dinge zu lernen. Vergiss’ aber nie, dass du mit deinen eigenen Fähigkeiten und deiner Kultur dazu beitragen kannst das Leben deiner Mitmenschen genauso zu bereichern wie sie das deine. In diesem Sinne wird es Zeit sich von deiner schüchternen und zurückhaltenden Seite zu verabschieden!
Wir sind uns sicher, dass du voller bereichernder Ideen steckst! Hab also keine Angst, die Initiative zu ergreifen diese auch mit der Welt zu teilen. An deinem Studien- oder Arbeitsort bist du womöglich die perfekte Informationsquelle um andere an den Techniken und Herangehensweisen deiner Kultur teilhaben zu lassen. Versuche, Wege zur Verbesserung von Systemen und Methoden zu finden, unterstütze das Team mit deinen Ideen und beziehe die Gruppe mit ein. Man weiß nie, wen man mit den eigenen Methoden und Herangehensweisen inspirieren kann. Dieser Ratschlag gilt natürlich auch für dein persönliches Leben. Du bist in einem für dich völlig neuem Land, also komm schon, es gibt so viel zu erkunden! Suche aktiv nach neuen Dingen, die du in der Stadt unternehmen kannst um deine Komfortzone zu verlassen und erweitern. Das kann ein Picknick im Park, ein Besuch von lokalen Events, Straßenkünstler*innen, Museen, Konzerten, ein Spieleabend, Zeit in der Natur oder ähnliches sein. Warte nicht darauf, dass all diese Pläne von alleine entstehen sondern sei du die Person, die sie in die Tat umsetzt und Menschen zusammenbringt (übrigens die beste Methode, um Kontakte zu knüpfen!). Wenn du am Ende deines Auslandsaufenthalts als "die Person, die immer einen Plan im Kopf hatte" bekannt bist, hast du alles richtig gemacht. Danken kannst du uns dafür später! ;)

Nimm dir Zeit für Selbstreflexion. Nach allem was du bisher gelesen hast, hast du bestimmt schon gemerkt, dass du rund um die Uhr mit einer Menge Reizen konfrontiert sein wirst. Um dich davon nicht überwältigen zu lassen, ist es wichtig, dass du dir Zeit nimmst einen Moment innezuhalten und dich mit dir selbst zu beschäftigen. Egal ob du meditierst, kochst oder Videospiele spielst, es ist wichtig, dass du (am besten jeden Tag) ein paar Minuten Ruhe findest. Du wirst merken, wie gut es dir tut von Zeit zu Zeit zu reflektieren, wie du dich fühlst und das Erlebte zu verarbeiten. Wir wissen, dass das Leben im Ausland sehr herausfordernd sein kann. An manchen Tagen wirst du deine Heimat sehr vermissen oder dich über die neue Kultur (und die deutsche Bürokratie!) ärgern. Gerade deswegen ist es wichtig einen Moment der Ruhe zu finden, um über alles nachzudenken und auch die andere Seite der Medaille zu sehen. Dabei behält du hoffentlich im Kopf, dass du gerade eine einzigartige Gelegenheit hast unglaublich viel zu lernen und zu wachsen, die viele andere nicht haben. Es ist wichtig auch dafür dankbar zu sein. Lade deine "Gute-Laune-Batterien" wieder auf und beginne den den nächsten Tag mit neu-gewonnener Frische!

Baue Beziehungen auf. Das ist definitiv der beste Tipp, den du während deines Auslandsaufenthalts tagtäglich berücksichtigen solltest. Hier wählen wir bewusst die Bezeichnung “Beziehung aufbauen” und nicht “Kontakte knüpfen”. Letztendlich sind es nämlich die Menschen, mit denen du deine Zeit im Ausland geteilt hast, die dir in Erinnerung bleiben werden. Natürlich ist es eine Herausforderung in einem neuen Land Leute kennenzulernen. Es braucht Zeit um von null auf deine eigene "Familie" und ein soziales Umfeld aufzubauen. Wir hoffen, dass dir eine so isolierende Situation, wie die der Covid-Pandemie, erspart bleibt. Wie schnell du die ersten Kontakte knüpfst und dich sozial integrierst, hängt natürlich stark von deinem Charakter, der neuen Kultur und der unvermeidlichen Voreingenommenheit ab, die du und andere vielleicht haben könnten. Deswegen ist es wichtig, dass du nicht aufgibst und immer wieder auf neue Leute zugehst. Du weißt nie, wer dir in der Zukunft berufliche oder persönliche Türen öffnet. In diesem Blog Beitrag möchten wir dir  ein paar Tipps geben, damit du weißt, wo du anfangen kannst. Also pass gut auf:

  • Baue gute Beziehungen zu den Menschen auf, die du am häufigsten siehst: Damit meinen wir natürlich deine Mitschüler*innen, Kolleg*innen, Lehrer*innen usw. Aber auch deine Mitbewohner*innen, deine Nachbar*innen, und die Angestellten deines Stamm-Cafés oder deiner Lieblings-Bäckerei. Merke dir ihre Namen, grüße sie jedes Mal, wenn du sie siehst und erfreue sie mit deinem Lächeln. Du wirst überrascht sein, wie viel angenehmer das Leben sein kann, wenn all diese Menschen "auf deiner Seite" sind
  • Bleib deinen Wurzeln treu: Einige Personen begehen den Fehler sich zu sehr an dieser Vorstellung festzuhalten: ”Damit ich besser Deutsch lernen kann, suche ich mir nur deutsche Freund*innen und keine aus meinem Heimatland!". Sorry, aber das klappt so nicht! Es wird Momente geben, in denen du deine Kultur wirklich vermisst, oder Hilfe von einer Person brauchst, die wirklich versteht, was du gerade durchmachst. Die Einheimischen werden das nicht auf die selbe Art und Weise tun können. Finde Menschen, die in derselben Situation sind, ohne dich ausschließlich mit ihnen auszutauschen. Der Schlüssel zu einer angenehmen Balance ist Vielfältigkeit! In Facebook-Gruppen, Verbänden, Clubs, Bars (mit Bezug zu deiner Kultur) oder religiösen Vereinigungen und Tempeln (usw.) kannst du nach Personen aus deinem Heimatland suchen.
  • Connecte dich mit Menschen, die die gleichen Interessen haben wie du: Das ist eine der besten Möglichkeiten um deinen sozialen Kreis zu erweitern und nachweislich eine der besten Wege, um deutsche Freund*innen zu finden. Schließlich hat jede*r eine Leidenschaft. Was ist deine? Gehe dieser nach und versuche Menschen zu treffen, die das gleiche Interesse haben. Malst du gerne? Oder magst du es wandern zu gehen? Bist du ein*e Tierliebhaber*in? Oder hast du ein paar Zaubertricks auf Lager? Wir können dir versprechen, dass es da draußen Personen gibt, mit denen du endlos über das reden kannst, was dich begeistert und interessiert. Du kannst diese Menschen zum Beispiel gut über soziale Medien oder örtliche Vereine und Gruppen finden. Gute Plattformen dafür sind Apps wie Meet up, Facebook oder andere lokale Plattformen wie Nebenan. Und natürlich jede Plattform, die auf dein spezielles Hobby ausgerichtet ist.
  • Finde eine*n Tandempartner*in, um deine Sprachkenntnisse zu verbessern. Gerne auch zwei oder drei! Beim Sprachtandem treffen zwei Sprachenlerner*innen aufeinander, die die Muttersprache der jeweils anderen Person lernen möchten. Die Idee ist, dass ihr euch über euer Sprachwissen austauschen könnt während ihr euch in einem entspannten sozialen Kontext befindet. Von den zwanglosen Unterhaltungen profitieren beide! Ihr könnt euch zum Beispiel zum Spazierengehen oder auf einen Kaffee treffen. Das Gute an Tandempartner*innen ist, dass sie dir helfen deine Fehler zu korrigieren, die du in der Fremdsprache noch machst. Gleichzeitig bleiben sie geduldig, weil sie in deiner Sprache mit den gleichen Problemen in deiner Sprache zu kämpfen haben. Da ihr so viel miteinander unternehmt passiert es schnell, dass ihr euch anfreundet und du beim Sprachenlernen deine besten Freund*innen kennenlernst. Diese Websites und Apps sind gute Hilfsmittel um Tandempartner*innen kennenzulernen: Websites: tandempartner.org und tandem.net Apps: Hello Talk, Tandem oder Busuu. Tinder funktioniert auch, aber vielleicht dann doch eher auf einer anderen Ebene ;)
  • Connecte mit Menschen aus deinem Fachbereich: Um dich beruflich weiterzuentwickeln, ist es wichtig, dass du im Austausch mit Menschen in deiner Branche bist. Abgesehen von LinkedIn und Xing, um die du dich aktiv kümmern solltest, ist es ratsam, dass du an persönlichen Treffen mit Menschen aus deinem Berufsfeld teilnimmst. Am Besten an so vielen wie möglich! Es gibt keinen besseren Weg um mit Gleichgesinnten in Kontakt zu treten (und in Kontakt zu bleiben). Wir ermutigen dich dazu an Kongressen, Messen, Veranstaltungen und Werbeaktionen teilzunehmen, die mit deiner Branche zu tun haben. Viele dieser Veranstaltungen findest du auf üblichen Plattformen wie LinkedIn, Eventbrite, Facebook und anderen sozialen Medien, aber auch auf Apps wie Meet up, auf der du nicht nur Events für Freizeitaktivitäten, sondern auch für berufliche Anlässe finden kannst.

Mit Sicherheit gibt es noch viele weitere Möglichkeiten, um dieses aufregende Kapitel deines Lebens bestmöglich zu gestalten und wir sind sicher, dass du deine ganz eigenen Tools finden wirst. Jetzt bist du bereit, um ein Flugticket zu kaufen und deine Sachen zu packen. Viel Glück auf deinem Abenteuer!

Willst du deine Zeit im Ausland verlängern, indem du nach deinem Studium zu arbeiten beginnst? Dann solltest du dir die Tipps in diesem Artikel über die Karriereentwicklung nicht entgehen lassen.

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