Alle Wege führen zur Alster: So findest du dich in Hamburgs Verkehrssystem zurecht

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Clean modern Hamburg subway station

Einer der coolsten Vorteile vieler europäischer Städte ist die Möglichkeit, sich einfach mit öffentlichen Verkehrsmitteln fortzubewegen. Dafür ist man in Deutschland gerade richtig, denn dort gibt es wohl eines der umfassendsten und effektivsten öffentlichen Verkehrssysteme. Auch in Hamburg ist das Fahren mit Zügen, U-Bahnen und Co. nicht nur der nachhaltigste Weg zu deinen Meetings und Aktivitäten zu gelangen, sondern erspart dir auch viel Zeit, Stress und die Frustration im Stau zu stehen und keinen Parkplatz zu finden. Ganz zu schweigen von dem vielen Geld, das du sparst! Wenn du also wissen willst, wie man sich in Hamburgs Verkehrssystem zurechtfindet, um flott von A nach B zu gelangen, bist du hier genau richtig: In den folgenden Zeilen geben wir dir einige Tipps ;)

(Lesezeit: 7 Minuten 3 Sekunden)

Das Wichtigste zuerst...

Gute Neuigkeiten: Als Student*in der KLU hast du Anspruch auf ein Semesterticket. Das ist das Zauberwort der Öffis! Verkehrsmittel in Deutschland können viel teurer sein als in anderen europäischen Ländern. Mit einem (von der KLU spendiertem) Semesterticket kannst du in der Region Hamburg ÜBERALL hinfahren und musst dafür keinen Cent zahlen! :)


Es gibt viele Möglichkeiten, die Stadt zu erkunden

Hamburg bietet dir viele Möglichkeiten dich in der Stadt fortzubewegen. Je nachdem wo du startest und wo du hin willst, sind manche Wege schneller als andere. Wenn du dich nur an ein oder zwei Fortbewegungsmöglichkeiten hältst, können wir dir versichern, dass du in einigen Situationen deine Zeit verschwenden wirst.


“I did it myyyyy wayyy"

Auf eigene Faust unterwegs zu sein ist oft der einfachste, schnellste und stressfreieste Weg, um pünktlich an dein Ziel zu kommen. Dabei solltest du dich jedoch gut gegen den Regen wappnen. Neben dem offensichtlichen Weg zu Fuß hast du noch weitere Möglichkeiten:

  • Fahrräder: Du kannst dir entweder ein eigenes kaufen (in diesem Fall solltest du dir ein gutes Schloss zulegen, glaub mir!) oder eins mieten, wofür du monatlich etwa 25 € zahlst. Die Stadt hat auch öffentliche Fahrräder (StadtRad), die du an einer Station abholen und an einer anderen wieder abgeben kannst. Der Service ist für die ersten 30 Minuten kostenlos, danach zahlst du einen günstigen Minutentarif. Du wirst feststellen, dass die Stadt voller Fahrradwege ist!
  • Scooter: Es gibt viele Unternehmen (Tier, Bolt, Lime,…), die elektrische Scooter anbieten. Normalerweise zahlst du 1€ um die Fahrt zu beginnen, danach einen Minutentarif, der höher ist als bei den Fahrrädern, aber ebenso im unteren Bereich liegt. Mit dem Scooter kannst du auch auf dem Radweg fahren. Bitte versuch’ nicht, mit Senior*innen auf ihren Gehhilfen um die Wette zu brausen. Wir haben dieses Szenario bereits mehrere Male beobachtet und können dir sagen: Die Oma oder der Opa gewinnen immer.
  • Motorräder: Bei Unternehmen wie Emmy oder Felyx kannst du ein Vespa-ähnliches Motorrad mieten (inklusive zwei Helmen).
  • Carsharing: Wenn du dich mit einem Auto fortbewegen möchtest, aber kein eigenes hast, kannst du von den vielen Unternehmen profitieren, die Carsharing anbieten (We Share, ShareNow, Miles...). Bei einigen gibt es einen Minutentarif, bei anderen bezahlst du pro gefahrene Kilometer. Diese Option ist definitiv teurer als ein Fahrrad, aber auch viel komfortabler und eine passende Option, wenn du Gepäck transportieren musst oder dir die Fahrt mit ein paar Freund*innen teilst.

 

Nächster Halt: ein weiterer Ort zum Erkunden

Abgesehen von allen bequemen Möglichkeiten, die dich bis kurz vor deine Haustür bringen, gibt es in Hamburg weitere sehr gut vernetzte Transportmittel, die das ganze Jahr über in Betrieb sind.

  • U-Bahn und S-Bahn: Das sind die Züge, die die meisten Teile der Stadt miteinander verbinden. Die S-Bahn gehört zum Zugsystem, fährt aber im Stadtzentrum auf vielen Strecken auch unterirdisch. Beide Transportmittel verkehren sehr zuverlässig. Es gibt jedoch ab und an Baustellen oder andere Probleme, die den Fahrplan stören. In diesen Fällen bietet die Stadt meistens alternative Routen oder Busse an, um ausfallende Fahrten zu ersetzen. Ach und falls du am Wochenende feiern willst musst du dich nicht darum sorgen, dass du zu später (oder früher ;)) Stund’ nicht nach Hause kommst. Hamburg weiß Bescheid und hat vorgesorgt: Sowohl U-Bahn als auch S-Bahn fahren an Wochenenden rund um die Uhr :)
  • Regionalzüge: Diese Züge fahren längere Strecken und verbinden weiter entfernte Gebiete im Großraum Hamburg mit der Innenstadt.  Da Regionalzüge normalerweise nicht unterirdisch fahren, hast du die Möglichkeit die an dir vorbeiziehende schöne Landschaft zu beobachten.
  • Busse: Wir müssen gestehen, dass es nicht ganz einfach ist die Buslinien und -verbindungen zu kennen. Wenn du dich mit der Zeit etwas besser auskennst und weißt welchen Bus du wann nehmen musst, sparst du eine Menge Zeit und kannst dich bequem fortbewegen (ansonsten kannst du mit der HVV-App schummeln. Die zeigt dir an, welchen Bus du nehmen musst). Einige Gegenden in der Stadt wie Winterhude, Eppendorf, Ottensen usw. sind am besten mit dem Bus und nicht mit der U-Bahn zu erreichen. Und ja, wenn du eine Nachteule bist, gibt es auch Nachtbusse!
  • Fähre: Vergiss nicht, dass diese Stadt auf dem Wasser liegt! Aus diesem Grund gibt es im öffentlichen Nahverkehr Hamburgs auch einige Fähren, die wichtige Punkte entlang der Elbe miteinander verbinden. Und wie wir dir in diesem Artikelangedeutet haben, ist das eine wunderschöne Fahrt, die man auch als Freizeitaktivität genießen kann.
  • Taxi und Mitfahrgelegenheit: Natürlich kannst du dich auch mit den vielen Taxis privater Unternehmen fortbewegen, jedoch ist das die teuerste Option ist. Um diese Kosten ein wenig zu dämmen und trotzdem einen guten Service zu bekommen, kannst du “Share-ride” Unternehmen wie MOIA nutzen (das ist das, was Uber hier am nächsten kommt).

In Hamburg gibt es zwar keine Straßenbahnen, in vielen anderen Städten in Deutschland aber schon. Also behalte das im Kopf, um danach Ausschau zu halten, wenn du in anderen Städten unterwegs bist.

Wenn die Mama zu Besuch kommt

Wie wir bereits erwähnt haben, wirst du als Student*in ein Semesterticket haben und dir wahrscheinlich nicht viele Gedanken über die Tickets und Ihre Preise machen. Aber wenn deine Familie oder deine Freund*innen dich an deinem tollen Studienort besuchen kommen, werden sie sich darauf verlassen, dass du über “alles” Bescheid weißt. Schließlich bist du ja “der*die Einheimische" (du wirst wahrscheinlich mit den Schultern zucken, wenn du gerade mal ein paar Monate hier bist und dein Vater dich schon für eine*n Einheimische*n hält...). Mach dir keine Sorgen! Dafür sind wir ja da und helfen dir! Für Besucher*innen ist die HamburgCARD eine der besten Optionen. Das ist ein spezielles Ticket mit dem eine Person (oder Gruppe!) alle öffentlichen Verkehrsmittel (U-Bahn, S-Bahn, Bus und Fähre) benutzen kann und außerdem große Rabatte (bis zu 50 %!!) für Museen, Sehenswürdigkeiten, Restaurants usw. erhält. Das Ticket gibt es schon ab 10,90 € und deine Mama wird stolz auf dich sein ;)

Die Sache mit der Uhrzeit und der Entfernung

Beim Kauf von Tickets gibt es zwei Faktoren, auf die du achten solltest: Zu welcher Uhrzeit reist du? Und wohin? In Hamburg ist es günstiger nach dem morgendlichen Berufsverkehr zu fahren. Aus diesem Grund gibt es Fahrkarten mit dem Namen "9 Uhr Tageskarte", sowohl für Einzelpersonen als auch für Gruppen. Wenn du also nicht gerade vor 9:00 Uhr ein Transportmittel benutzen willst, hast du einen Preisvorteil. Auch bei den Einzelfahrscheinen gibt es unterschiedliche Preise, je nachdem wie weit du fahren willst. Für Kurzstrecken und Nahbereiche gibt es ebenfalls ermäßigte Tarife. Es ist etwas schwierig zu wissen, wie groß diese beiden Bereiche sind. Unser Tipp: Gib dein Fahrtziel in den Fahrkartenautomaten ein oder benutze die App. Dort kannst du sehen, ob deine Strecke innerhalb eines Bereichs liegt.

Schwarzfahren? Schlechte Idee!

Wenn du in Hamburg (wie in vielen deutschen Städten) in die U-Bahn einsteigst, kann dich ein "kleines Detail" schnell verwirren. Wo sind die Drehkreuze? Richtig, es gibt keine. Die Deutschen vertrauen darauf, dass ihre zivilisierten Bürger*innen vor der Fahrt ihre Tickets kaufen. Deshalb gibt es beim Betreten des Verkehrssystems kein Check-in. Eine einfache Linie auf dem Boden markiert den Anfang des Bereichs, den du nur mit einer gültigen Fahrkarte betreten darfst. Meist befindet sich dieser vor dem Bahnsteig. Wenn du dich also mit deinen Freund*innen "auf dem Bahnsteig" triffst, kann das zu einem Problem werden. Denke in diesem Fall immer daran, ein gültiges Ticket bei dir zu haben. Am Besten vermeidest du diesen häufigen Fehler, wenn du dich außerhalb der Haltestelle mit deinen Leuten triffst. Auch viele Tourist*innen sind von diesem System irritiert. Schaffner*innen kommen oft auf die Bahnsteige oder in Züge und Busse, um die Tickets zu kontrollieren. Glaub uns, wenn du deins nicht dabei hast (das nennt man Schwarzfahren) sind die 60€ Strafe nichts im Vergleich zu dem Schamgefühl, weil du unter den aufmerksamen (und wahrscheinlich verurteilenden) Blicken aller Umstehenden von den Schaffner*innen oder dem Sicherheitspersonal zum Bahnsteig gezogen wirst. Tu dir also selbst einen Gefallen und halte dein Ticket immer bereit!

Jetzt, wo du das Verkehrssystem kennst, kannst du auch ein Profi darin werden, eine Unterkunft in Hamburg zu finden.
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