Botschaftertag Osteuropa und Zentralasien

Ambassadors Day East Edna Schöne gives a speech

Top-Diplomaten aus 15 osteuropäischen und zentralasiatischen Ländern folgten vergangene Woche der gemeinsamen Einladung der Kühne Logistics University (KLU) und des Ost-Ausschuss - Osteuropaverein der Deutschen Wirtschaft (OAOEV) nach Hamburg. Themen waren der aktuelle Stand der chinesischen „Belt and Road Initiative“, der Hamburger Hafen und Verkehrsinfrastrukturprojekte in den Heimatländern der Diplomaten und ihrer Delegationen mit Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.

„Nach Lateinamerika und Karibik im Juni 2018 begrüßte KLU damit binnen eines Jahres bereits die zweite eminente Diplomatengruppe aus einer bedeutenden Weltregion, darunter zahlreiche Botschafter und Botschaftsräte“, betonte KLU Präsident Thomas Strothotte. „Der KLU Botschaftertag stieß auf großes Interesse. Wir sehen darin ein Signal, dass die Kompetenzentwicklung im Managementbereich und speziell für Logistik für öffentliche und private Organisationen in östlichen Staaten ein großes Thema ist. Es geht darum, wie diese Staaten die Chancen nutzen können, welche die moderne Logistik bietet. Dabei wollen wir einen Beitrag leisten."

KLU-Alumni als Botschafter

Nach einer kurzen Begrüßung durch Edna Schöne, OAOEV-Vorstand und Mitglied des Vorstands von Euler Hermes, stellten zwei bulgarische Alumni die KLU aus studentischer Perspektive vor: Lyubomir Kushev BSC, im Bereich Associate Business Development für eine Open-Banking-Plattform tätig, und Yana Asenova, die als Analytics-Expertin arbeitet. Yana Asenova beschrieb, wie sie sich weit weg von ihrem Heimatland als KLU-Studentin ein neues Zuhause geschaffen hat. Heute betrachtet sie sich in der Rolle der Botschafterin für alle jungen Menschen in Bulgarien, die an der KLU oder generell in Hamburg studieren wollen.

Zahlreiche Kooperationsmöglichkeiten

Prof. Thomas Strothotte skizzierte Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit der KLU, z.B. durch ein Auslandspraktikum, ein Auslandssemester an der KLU oder in Summer Schools. Die KLU ist bereits mit 15 Partnerhochschulen in der Region vernetzt und rund 70 Studierende von dort haben ihr Auslandssemester an der KLU verbracht. Konferenzen, angewandte Forschung und Weiterbildungsangebote an der KLU seien weitere Anlaufstellen für öffentliche und private Organisationen aus Osteuropa und Zentralasien, um internationale Beziehungen aufzubauen.

Belt and Road Initiative: Profitieren europäische Häfen?

Über das gigantische China-geförderte Entwicklungsprogramm "Belt and Road Initiative" (BRI) und seine Auswirkungen auf die europäischen Häfen sprach Michele Acciaro, Außerordentlicher Professor für Maritime Logistic und Direktor des „Hapag-Lloyd Center for Shipping and Global Logistics“ (CSGL). Das BRI fokussiert Zentralasien und umfasst mehr als 2.000 Projekte zum Auf- und Ausbau von Häfen, Eisenbahnen und Energieinfrastrukturen sowie zur räumlichen Erschließung Chinas. Michele Acciaro zeichnete die Entwicklung des BRI von der offiziellen Ankündigung im Jahr 2013 bis heute nach und schloss: "Die ‚Belt and Road‘-Initiative bieten den europäischen Ländern und Häfen durchaus Chancen." Es sei daher an der Zeit für die Europäische Union, mehr Visionskraft und Ehrgeiz bei der wirtschaftlichen Entwicklung Eurasiens zu entwickeln, sowohl auf politischer als auch auf logistischer Ebene. Innovation, Investition und Infrastruktur seien im BRI-Entwicklungsprogramm klar profiliert, so Acciaro. Hier müsse Europa auf Basis der vorhandenen Expertise eine wesentlichere Rolle spielen.

Empfang mit Finanzsenator

Neue Perspektiven auf die maritime Wirtschaft eröffneten sich auch bei einer anschließenden Hafenrundfahrt abseits der üblichen Touristenrouten mit Informationen über Infrastrukturentwicklungen von Dr. Felix Kasiske, Geschäftsführer des Hafen- und Verkehrsberatungsunternehmens HPC Hamburg Port Consulting.

Ein Senatsempfang im Rathaus durch den Finanzsenator Dr. Andreas Dressel rundete den Botschaftertag ab. Zu den rund 50 Gästen gehörten neben den Botschaftern auch General- und Honorarkonsuln sowie Wirtschafts- und Bildungsattachés der Botschaften aus Ländern in Mittel-, Südost- und Osteuropa, Zentralasien und dem Südkaukasus.

Prof. Thomas Strothotte fasste zusammen: "Der Tag bot viele Möglichkeiten für interessante Diskussionen und neue Impulse. Wir werden diese Dynamik nun nutzen, um konkrete Projekte der Zusammenarbeit in der Forschung sowie in der akademischen Aus- und Weiterbildung zu initiieren".

KLU ist Mitglied des Ost-Ausschuss - Osteuropaverein der Deutschen Wirtschaft (OAOEV), der größten regionalen Initiative der deutschen Wirtschaft für rund 30 Länder in Mittel-, Ost- und Südosteuropa, im Südkaukasus und in Zentralasien. Die OAOEV unterstützt ihre Mitglieder bei internationalen Projekten.

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