Dr. Friedrich Jungheinrich-Stiftung zeichnet Dr. Mojtaba Salem aus

Dr. Mojtaba Salem receives Jungheinrich Award

Dr. Mojtaba Salem hat für seine dreiteilige Dissertation zu Auswirkungen verschiedener Führungsstile und damit verbundenem Verhalten auf den Erfolg humanitärer Hilfseinsätze den Dr. Friedrich Jungheinrich-Preis erhalten. Dr. Salem nahm den mit 1.000 Euro dotierten Preis im Rahmen der Graduierungsfeier am 11. September entgegen.

„Ich fühle mich geehrt und freue mich sehr über diese Anerkennung, denn mein Forschungsgebiet ist relativ neu und interdisziplinär und verbindet weltweit erstmals zwei Forschungsfelder, die bislang nur einzeln betrachtet wurden: nämlich zum einen Führung und zum anderen das Management humanitärer Einsätze“, sagte Dr. Salem.

"Faktor Mensch" bei humanitären Operationen

Hintergrund ist, dass angesichts immer häufiger auftretender Katastrophen regelmäßig zu wenig Mittel für humanitäre Einsätze zur Verfügung stehen. Es wächst der Druck, diese wirkungsvoller und gleichzeitig effizienter einzusetzen. Die wissenschaftliche Literatur behandelt dieses Thema bisher vorrangig im Hinblick auf Modelle zu Betriebsführung und Logistikoptimierung, während Dr. Salem erstmals den "Faktor Mensch" in humanitären Einsätzen betont. Entsprechend untersucht er empirisch, inwieweit sich Theorien zu Führungsverhalten anwenden lassen und leitet auf Basis seiner Felddaten praktische Empfehlungen ab.

Andreas Jansen, Vorstandsvorsitzender der Dr. Friedrich Jungheinrich-Stiftung: „Es ist uns eine Herzensangelegenheit, exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für besondere Leistungen zu würdigen. Wir gratulieren Herrn Dr. Salem ganz herzlich zum erfolgreichen Abschluss seiner Doktorarbeit und freuen uns, ihn auszeichnen zu dürfen. Er hat sich mit großem Engagement einem gesellschaftlich sehr wichtigen Thema gewidmet.“

Forschung mit Praxisrelevanz

Die Jury würdigte die Arbeit als „eine außergewöhnlich exzellente Forschungsarbeit in allen Dimensionen mit hoher Praxisrelevanz für humanitäre Fachkräfte vor Ort“. Zudem wurde herausgestellt, dass die Forschung dank Enthusiasmus und Effizienz zu sehr hochwertigen Veröffentlichungen in führenden Fachjournalen und anerkannten Praktikerzeitschriften in einer relativ kurzen Zeitspanne geführt habe. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Maria Besiou (Humanitäre Logistik) und Prof. Niels Van Quaquebeke (Führung und organisatorisches Verhalten).

Nach dem Studium in Afghanistan und dem Erhalt leistungsabhängiger KLU- und DAAD-Stipendien für ein Studium in Deutschland, erwarb Dr. Salem an der KLU den Master of Science in Management, bevor er das Promotionsstudium aufnahm. Parallel gründete er das Research Institute on Leadership and Operations in Humanitarian Aid (RILOHA) an der KLU mit. Im Herbst wechselt der Alumnus an die Technische Universität München.

Mehr Informationen:

Veröffentlichungen im Rahmen der Dissertation:

  • Salem, M., Van Quaquebeke, N., Besiou, M. and Meyer, L., 2019. Intergroup leadership: how leaders can enhance performance of humanitarian operations. Production and Operations Management, 28(11), pp.2877-2897. https://doi.org/10.1111/poms.13085
  • Salem, M., Van Quaquebeke, N. and Besiou, M., 2018. How field office leaders drive learning and creativity in humanitarian aid: Exploring the role of boundary‐spanning leadership for expatriate and local aid worker collaboration. Journal of Organizational Behavior, 39(5), pp.594-611. https://doi.org/10.1002/job.2246