"KLU Talks Business": ... mit Martin Araman, Sovereign Speed

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Anlässlich unseres zehnjährigen Jubiläums 2020 eröffnen wir eine neue Interviewserie: KLU talks Business. Der erste Gast ist Martin Araman. Der Manager gründete vor mehr als 20 Jahren das Hamburger Transportunternehmen Sovereign Speed. Als „Airline auf der Straße“ transportiert Sovereign Güter in 17 Länder. Über 750 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewältigen mehr als eine Million Aufträge pro Jahr. Mit der KLU verbinden das Unternehmen das BMBF-geförderte Forschungsprojekt Hansebloc, das Engagement beim Startup Day und eine wachsende Zahl KLU-Alumni im Team.

Sie sind einer der Gründer und Geschäftsführer des in Hamburg beheimateten Transportunternehmens Sovereign Speed. Was macht Sie an Ihrem Job glücklich?

Martin Aramann: Wo anfangen, wo aufhören. Zunächst macht es mich sehr glücklich, dass ich mit so vielen fantastischen Menschen bei Sovereign zusammenarbeiten darf. Darüber hinaus ist es schön, an etwas zu arbeiten, dass es in der Form noch nicht gibt.

Unser Produktvorteil - dass wir unsere Transportdienstleistungen ausschließlich Spediteuren, Integratoren und Expressdiensten zur Verfügung stellen - hat sich als erfolgreiche Nische bewiesen. Mir macht es unheimlich viel Spaß, diese Marke stets weiter zu entwickeln. Transporte von A nach B sind eigentlich recht unspektakulär, aber wenn man ein neues Transportliniennetzwerk entstehen lässt, dann ist das abwechslungsreich und spannend.

Die KLU bildet international aufgestellte Führungskräfte für die Logistik aus. Was macht für Sie persönlich gute Führung aus und was kann die Welt von Sovereign Speed lernen?

Martin Araman: Es wäre vermessen zu sagen, dass die Welt von uns lernen kann, zumal wir sicherlich komplett anders sind und führen, als andere Unternehmen unserer Größenordnung. Bei Sovereign pflegen wir den familiären Gedanken und verfügen gleichzeitig über eine flache und effiziente Organisationsstruktur. Ich glaube, unser Geheimnis ist es, dass wir unsere Führungskräfte selber ausbilden. Nehmen Sie Daniel Zander, der heutige Geschäftsführer von Sovereign Aircargo Services, mit einer Personalverantwortung von über einhundert Mitarbeitern. Daniel hat bei uns vor zehn Jahren seine Ausbildung begonnen, ist dann vier Jahre in England für Sovereign LHR tätig gewesen, als Teamleiter zurück nach Hamburg gekommen und ist heute einer unser besten Führungskräfte. Dieses Konzept verfolgen wir sehr lange und fahren sehr gut damit.

Sovereign Speed war bereits das mehrfach zu Gast beim KLU Startup Day und unterstützt die Veranstaltung auch als Sponsor. Welcher Start-up-Trend ist auch für große Unternehmen relevant?

Martin Araman: Hier gibt es nur eine Antwort: Daten, Daten, Daten! Wir schreiben das Jahr 2020 und in der Luftfracht, dem teuersten Segment in der Logistik, wird immer noch gearbeitet wie 1980: Denn es gibt heute beispielsweise noch Dokument-Touren. Start-up-Unternehmen erkennen diese Herausforderungen und automatisieren und digitalisieren Logistikprozesse. Das beginnt mit der Auftragsannahme, der Preisfindung, der Disposition und der Abrechnung des Transports.

Da jedes Logistikunternehmen sein eigens Transport-Management-System benutzt, wäre es von großer Relevanz, übergeordnete Lösungen zu entwickeln, die sämtliche Arbeitsschritte vereinfachen und automatisieren.

Die KLU feiert 2020 ihr zehnjähriges Jubiläum und schaut dabei natürlich vor allem nach vorn. Was geben Sie uns mit auf den Weg?

Martin Araman: Das ist einfach! Wir schätzen die KLU, weil sie im Vergleich zu anderen Universitäten wahrscheinlich ähnlich ist wie Sovereign im Vergleich zu großen Speditionen: Sehr anspruchsvoll, trotzdem ein bisschen frech, international, immer respektvoll und mit den Studenten auf Augenhöhe im täglichen Miteinander. Wenn ich Professor wäre, würde ich mich sofort bei der KLU bewerben. Sie machen sehr sehr viel sehr sehr richtig und so sollten Sie Ihren Weg auch weitergehen.

Vielen Dank für Ihre Zeit!