KLU talks Business … mit Prof. Dr. Ullrich Wegner, Cremer

Front desk of Cremer

Manchmal kennen wir die Produkte, nicht aber das Unternehmen dahinter. Ein solches Unternehmen ist CREMER mit weltweiten Aktivitäten in den Bereichen Industrie, Handel und Logistik. Hier nur zwei Beispiele: Die Tochtergesellschaft Deutsche Tiernahrung Cremer mit Sitz in Düsseldorf ist einer der größten Hersteller von Tierfutter in Deutschland. Die Cremer North America produziert oleochemische Produkte für die Kosmetik und den Haushaltsbereich. Weitere Standbeine sind der Handel mit Melasse, Stahl, Mineralien & Erzen, die Schifffahrt sowie die Produktion von Cornflakes und Fleischersatzprodukten. So breit aufgestellt sind nur wenige Unternehmen. Wir haben mit dem Chief Executive Officer (CEO), Dr. Ullrich Wegner gesprochen.

Ist die breite Aufstellung in der heutigen krisenhaften Zeit mehr Chance oder mehr Hürde?

Ulrich Wegner: Die Märkte, in denen wir uns bewegen, reagieren gerade in der aktuellen Zeit dynamisch und sind schwer planbar. Wir profitieren sehr von unserem breiten Portfolio an weltweit agierenden Geschäftsbereichen. Wenn ein Geschäftsumfeld problematisch ist, gleichen es die anderen mehr als aus. So ist es uns stets gelungen, auch auf rauer See das Schiff CREMER auf Kurs zu halten.

Sie waren als Teil einer kleinen Delegation mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dieses Jahr zu Besuch in Singapur/Indonesien, um für ihre neue Tochter Cremer Sustainable Foods in Singapur zu werben. Was haben Sie von dieser Reise mitgenommen?

Wegner: Ich konnte auch schon auf früheren Reisen als Delegationsmitglied erfahren, wie sehr sich unsere Politiker für Anliegen deutscher Unternehmen im Ausland stark machen. Das Thema Ernährungssicherheit steht bei der weiter stark wachsenden Weltbevölkerung bei Politikern aller Länder ganz oben auf der Agenda. Aus den Dialogen mit hochkarätigen Gesprächspartnern in Singapur und Indonesien haben sich für unseren noch jungen Geschäftsbereich zur Herstellung und Vermarktung hochwertiger Fleischersatzprodukte vielversprechende Anknüpfungspunkte ergeben.

Wie organisiert CREMER intern das Thema Nachhaltigkeit und was trägt der von Ihnen finanzierte KLU-Doktorand hierzu bei? (Hintergrund: Tim Schlaich ist MA im Kernteam Nachhaltigkeit)

Wegner: Überlegungen und Initiativen zur Nachhaltigkeit finden bei uns auf allen Ebenen der Organisation und in weltweit allen Standorten statt. Koordiniert werden alle Aktivitäten zentral in einer eigens dafür geschaffenen Stelle. Wie bei allen spannenden Themen gibt es mehr Ideen als Ressourcen, alles auch zügig umzusetzen. Da kam Tim Schlaich wie gerufen, der uns mit seiner Begeisterung, seinen konzeptionellen Fähigkeiten und seiner offenen Art tatkräftig unterstützt. Außerdem ist uns der Kontakt zur KLU sehr wichtig, hier verkörpert Tim den Brückenschlag zwischen Forschung und Anwendung – ein tolles Konzept.

In drei Worten – wofür steht für Sie die KLU?

Wegner: Kompetenz, Leidenschaft, Unternehmertum.

Cremer Holding: CREMER agiert als globaler Spezialist für Handel, Verarbeitung und Transport von Agrar-, Roh- und Grundstoffen sowie oleochemischen Produkten. 2021 bewegte das Unternehmen ein Handelsvolumen von knapp 6 Millionen Tonnen weltweit. 1946 von Peter Cremer gegründet, ist Cremer in dritter Generation in Familienbesitz. Das internationale Netzwerk für Industrie, Handel und Logistik wird vom Hauptsitz in Hamburg aus geleitet und koordiniert.