"Stay in touch" trotz Coronakrise – Online-Lehre an der KLU

Online lecture on laptop

Die Kühne Logistics University (KLU) hat ihre Lehre aufgrund der Coronakrise seit letzter Woche komplett auf Online-Angebote umgestellt. Eine große Herausforderung für Lehrende und Studierende, die jetzt ein erstes Fazit ziehen.

Die Pressemitteilung zum Download.

„Online ist anders“, sagt Studiendekan Prof. Dr. Christian Barrot, der die Umstellung zusammen mit der Abteilung Program Services unter Maria Kern an der KLU verantwortet. Bereits seit Montag, 16. März 2020, wird nur noch online gelehrt. Im Gegensatz zu den meisten staatlichen Universitäten befindet sich die KLU aktuell nicht in der vorlesungsfreien Zeit und organisierte die Umstellung daher im laufenden Semester.

Schnelle Umstellung

Trotz guter Voraussetzungen eine große Herausforderung: „Im Vorfeld gab es vereinzelt Online-Angebote, jetzt findet wirklich alles virtuell statt. Wir hatten hierfür mit einem Wochenende extrem wenig Vorlauf, aber es funktioniert bisher alles gut“, sagt Maria Kern. Ein hohes Maß an Eigeninitiative und Offenheit für neue Formate bei den lehrenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern half dabei in der Startphase. „Dank der Unterstützung durch die Kühne-Stiftung konnte bereits vor zwei Jahren der Aufbau der Infrastruktur der Universität im Bereich Online Learning begonnen werden“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Thomas Strothotte. „Unsere Professorinnen und Professoren füllen sie mit Leben“, sagt Christian Barrot.

Online-Formate punkten mit Anreizen zur Mitarbeit

Eine von ihnen ist Dr. Prisca Brosi, Professorin für Human Resource Management. Ihre Bachelor- und Masterkurse unterrichtet sie seit letzter Woche per Online-Meeting, Rückfragen sind jederzeit per Chat oder Videofunktion möglich. „Für die Studierenden war es eine sehr große Erleichterung, dass sie ihre Vorlesungen weiter besuchen können. Sie arbeiten extrem engagiert und aufmerksam mit, vor allem wenn ich interaktive Elemente einsetze“, berichtet sie. Dafür stehen zum Beispiel Tools zur Verfügung, mit denen alle Studierende online Fragen beantworten können und die Ergebnisse sofort visuell aufbereitet werden.

„Es ist klar, dass manchmal technisch nicht alles auf Anhieb funktioniert, aber die Studierenden und ich nehmen es mit Humor“, sagt sie. Auch der Rückzug in virtuelle Arbeitszimmer für Gruppenprojekte ist möglich. „Tatsächlich klappt es schon sehr gut, alle Inhalte in verschiedenen Formaten wie Präsentationen oder Videos einzubinden. Wichtig ist es, den Ablauf sehr klar zu strukturieren und Arbeitsaufträge klar zu benennen, sonst kann es zu Verwirrung kommen – gerade wenn sich die Studierenden auf verschiedene virtuelle Räume aufteilen“, sagt Prisca Brosi. „Da wir uns derzeit alle nicht persönlich austauschen können, ist es immens wichtig, auf diesem Weg in Kontakt zu bleiben“, sagt sie.

Internationaler Campus – Zeitzonen überwinden

Besondere Herausforderung dabei: Rund die Hälfte der Studierenden an der KLU stammt aus dem Ausland, viele sind derzeit aufgrund der Corona-Situation in Deutschland in ihre Heimat zurückgekehrt. „Wir haben aktuell dutzende Studierende in Zeitzonen von der Westküste der USA bis China“, sagt Maria Kern. Um allen die Teilnahme zu ermöglichen, werden die Kurse daher auch aufgezeichnet. Bisher ist das Feedback positiv. „Trotzdem freuen wir uns natürlich alle, wenn wir wieder mit einer Apfelschorle vor dem KLU-Gebäude an der Elbe sitzen können“, sagt Christian Barrot.

Ab Montag, 23. März, schließt der Campus für vorerst eine Woche und darf nicht mehr betreten werden. Schon jetzt sind mit wenigen Ausnahmen alle KLU-Angestellten und -Mitglieder im Homeoffice. Das bedeutet auch, dass zum Beispiel Doktorarbeiten derzeit live online verteidigt werden. Auch für die kommende Prüfungsphase laufen bereits die Planungen, um möglichst alle Prüfungen online durchzuführen oder sie durch andere Formate zu ersetzen.

„Das gesundheitliche Wohl sowie das Gedeihen der Lehre beziehungsweise der Forschung unserer Studierenden, Mitarbeitenden und Gäste ist unsere oberste Priorität“, sagt Professor Strothotte. „Die Auswirkungen der Coronakrise sind auch für uns als Universität eine große Herausforderung. Sicher werden wir neue, innovative Ansätze in unseren Arbeits- und Studienalltag übernehmen können. Die Forschung der KLU im Bereich Logistik und Lieferketten aber auch über den interkulturellen Zusammenhalt in Unternehmen kann dabei wichtige Impulse in und nach der Krise geben.“

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