Berufsbegleitend Leadership & Supply Chain Management studieren

A student stands in front of the golden egg in the KLU foyer. She smiles into the camera.

Cecile Terraz machte 2020 ihren MBA in Leadership & Supply Chain Management an der KLU.

Sie haben Ihren MBA in Leadership und Supply Chain Management an der KLU gemacht. Warum?

Die KLU und ihre Dozent:innen kannte ich schon von einem Supply-Chain-Executive-Seminar, das von HELP und der KLU gemeinsam angeboten wurde. Nachdem ich siebzehn Jahre im Lieferkettenmanagement in der Privatwirtschaft und im humanitären Sektor tätig war, wollte ich mich weiterbilden und wieder mit einer größeren Bandbreite von Inhalten befassen, mich sozusagen mental auf den nächsten Karriereschritt vorbereiten. Die Mischung aus Supply-Chain- und Leadership-Themen hat mich gereizt – beides sind wesentliche Aspekte meiner Arbeit. Und Hamburg war aufgrund seiner zentralen Lage in Europa für mich optimal. Genauso das Konzept des Studiums mit vier Präsenztagen pro Monat, die jeweils rund um ein Wochenende stattfanden. So konnte ich weiter Vollzeit arbeiten und musste auch nicht so viel reisen. Ein zusätzlicher Pluspunkt war, dass die KLU in internationalen Rankings regelmäßig sehr gut abschneidet.

Was hat Ihnen in den Seminaren am besten gefallen – und aus welchem Grund?

Besonders inspirierend fand ich die breite Palette an Themen, von technischen bis ethischen Fragen wurde wirklich alles abgedeckt. Weil die Seminargruppen bewusst kleingehalten waren, konnte alle Teilnehmer:innen sich mit ihren individuellen Erfahrungen einbringen, was hochinteressant war. Und auch die Arbeitsatmosphäre hat mir gefallen: Wir haben sehr offen und gleichzeitig respektvoll miteinander diskutiert. Nicht selten wurden dabei unsere eigenen Ansichten infrage gestellt. Ich erinnere mich an ausgesprochen lebhafte Diskussionen, die mich wirklich zum Nachdenken angeregt haben. Herausragend fand ich den Supply-Chain-Kurs von Rod Franklin, der viel Spannendes aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung mit uns geteilt hat. Er hat eine besondere Gabe, wenn es darum geht, andere Menschen dazu anzuregen, tiefer zu schürfen. Gerade bei den wesentlichen Themen, bei denen unbequeme Wahrheiten zutage kommen …

Vollzeitjob und MBA-Wochenenden – wie erreicht man da eine Work-Life-Balance?

Gute Frage! Tatsächlich habe ich während des Studiums sogar den Job gewechselt. Ich habe angefangen, meine Abschlussarbeit zu schreiben, musste fürs Studium nach Hamburg fahren und außerdem beruflich reisen. Das war eine sehr große Herausforderung, aber ich hatte mich ja bewusst dafür entschieden und wollte das Studium deswegen natürlich bestmöglich für mich nutzen. Ich musste oft um fünf Uhr morgens aufstehen, um alles zu schaffen. Ohne meinen Partner, der sich um die Kinder gekümmert hat, hätte das nicht so gut geklappt. Wer sich für ein MBA-Studium entscheidet, sollte sich im Klaren darüber sein, wie hoch der Zeitaufwand ist. Da müssen alle in der Familie mitspielen, gerade wenn man Kinder hat. Außerdem muss man belastbar sein und sich bis zum Schluss darauf konzentrieren, was man erreichen will. Dass die Seminare als viertägige Blockveranstaltungen stattfanden, war für mich optimal, weil ich mich an diesen vier Tagen einfach um nichts anderes gekümmert habe.

Welche Rolle spielt der MBA in Ihrer täglichen Arbeit?

Was wir in den Seminaren gelernt haben, all die Fallstudien und Diskussionen, ist mir immer noch sehr präsent. Das hilft mir dabei, andere Blickwinkel einzunehmen. Hinzu kommt: Viele meiner Kommiliton:innen sind im Laufe des zweijährigen Studiums für mich zu engen Freund:innen geworden. Wir tauschen uns immer noch über berufliche Herausforderungen aus. Einige der Leadership-Erkenntnisse aus dem Studium wende ich in meinem Team an, denn das ist es, wodurch man bei der Arbeit Erfolg hat: Führungskompetenz und die richtige Haltung. Aber das Ganze geht weit über das Berufliche hinaus, auch meine Weltsicht hat sich durch den MBA nachhaltig verändert und ich konnte mich persönlich weiterentwickeln.

Die Studierenden an der KLU haben sehr unterschiedliche Hintergründe. Sehen Sie darin einen Vorteil?

Meine Kommiliton:innen kamen aus sehr unterschiedlichen kulturellen Kontexten. Einer von uns ist jeden Monat aus Mosambik eingeflogen, um die Seminare zu besuchen! Und auch unser beruflicher Hintergrund war alles andere als homogen. Diese Vielfalt hat mich begeistert, denn dadurch konnten sich spannende Diskussionen ergeben, bei denen ganz unterschiedliche, manchmal fast schon konträre Weltsichten offenbar wurden. Ich bin zwar schon seit 15 Jahren in einem multikulturellen Umfeld tätig – unter anderem habe ich in Kambodscha gelebt und gearbeitet – aber die Diskussionen, die wir von unseren so unterschiedlichen Warten aus geführt haben, haben mir sehr deutlich gezeigt, wie voreingenommen ich dennoch war. Und den anderen Teilnehmer:innen ging es nicht anders. Es ist einfach eine Tatsache: Unsere Ansichten sind in erster Linie davon geprägt, wo wir herkommen. Das so direkt zu erleben, mich mit so unterschiedlichen Menschen austauschen zu können, hat meinen Horizont erweitert. Auch deswegen sind mir die Freundschaften, die ich an der KLU geschlossen haben, extrem wichtig.