Durchgestartet: Startup Day mit Rekordbesucherzahl (Video, Fotogalerie)

KLU Start Up Day sign

Der vierte Start-up Day lockte 400 Gründer, erfahrene Praktiker etablierter Unternehmen und Studierende auf den Campus. Gemeinsam mit KLU-Experten für Logistik diskutierten sie die vielversprechendsten Innovationen der Branche und die diesjährige Fragestellung, wie Forschung dazu beitragen kann. Medienpartner war die Deutsche Verkehrs-Zeitung DVZ.

Gäbe es einen Musterschüler unter den Teilnehmern beim Startup Day 2020, dann wäre es wohl der Softwareanbieter Synfioo. Das Start-up ging aus einem EU-Forschungsprojekt zu grüner Logistik hervor und sagt Ankunftszeiten in Lieferketten exakter vorher. „Dass ein Unternehmen aus der Forschung heraus entsteht, ist die große Ausnahme“, sagt Organisator Hanno Friedrich, Associate Professor of Freight Transportation - Modelling and Policy. „Das wird sich auch nach unserer Veranstaltung nicht ändern. Aber uns war wichtig, Start-ups und Wissenschaft miteinander zu konfrontieren und ins Gespräch zu bringen und das ist uns in den fünfzehn Sessions hervorragend gelungen.“

Forschung im Dienst der Start-ups

Um praxisnahes Forschen und forschungsoffene Unternehmen ging es auch in der Key Note von Prof. Dr. Lorant Tavasszy (TU Delft): „Wissenschaftler müssen Teil der Start-up-Community werden und ‚Aktionsforschung‘ entlang unternehmerischer Bedürfnisse leisten.“ Start-ups riet Lorant Tavasszy: „Es ist nicht kompliziert, sich mit einer Universität zusammenzutun. Benennen Sie ihre Themen – und Sie können sehr gut ausgebildete Studierende für Abschlussarbeiten finden.“

KLU-Alumni kehren als Start-up-Team zurück

Der Startup Day ist seit dem Pilot 2016 von 10 auf knapp 50 teilnehmende Start-ups angewachsen, mit jährlich steigenden Besucherzahlen. Auch KLU-Alumni sind darunter. „Letztes Jahr war ich noch als Studentin hier“, erinnert sich Diana Pilzer zurück. „Ich lernte It’sMyCargo kennen und heute repräsentiere ich das Unternehmen auf dem Marktplatz. Das ist der Beweis, dass der Startup Day auch als Karrierechance funktioniert.“

Nachhaltigkeit als Motor der Lebensmittellogistik

Eine der ersten Sessions war die zur Lebensmittellogistik. Beim Versand gibt es noch großes Innovationspotential, denn der Lebensmittelmarkt ist größer als alle anderen Verbrauchermärkte zusammen. „Ist Lieferservice für Lebensmittel nachhaltiger als das Einkaufen im Geschäft?“, lautete die Einstiegsfrage Ja, sagte Arthur Reijnhart von Picnic: „Wir backen das Brot erst, wenn es bestellt wurde“. So würden z. B. keine Lebensmittel tonnenweise vom Supermarkt in den Müll wandern. Picnic interpretiert das Prinzip vom Milchmann neu. Elektrische Kleinbusse liefern den Einkauf zum gewünschten Zeitpunkt an die Haustür. Dank der optimierten Planung der "Milchrunde" garantiert Picnic eine Zustellung innerhalb eines Zeitfensters von 20 Minuten.

Lkw-Branche braucht Vernetzung

In den Trucking-Sessions ging es u. a. um die Frage, wie Lkw künftig vollständig ausgelastet sein könnten. Aktuell rollen dreißig Prozent aller Lkw leer über die Straßen. Der umkämpfte Markt ist zudem geprägt von einer Vielzahl kleiner Spediteure mit drei bis zehn LkW. Tom Krause (Cargonexx) diagnostizierte: „Der Markt braucht dringend mehr Vernetzung. Wenn die Akteure sich nicht digital vernetzen, werden wir das Ziel, mehr Komplettladungen zu fahren, nicht erreichen.“ Das schwedische Erfolgsunternehmen Einride stellte seine elektrisch angetriebenen, fahrerlosen Trucks, genannt T-Pods, vor. Die Straßenzulassung für die T-Pods gilt momentan nur für eine festgelegte Strecke und maximal fünf Kilometer pro Stunde – ist jedoch eine absolute Weltneuheit. Nächstes oder übernächstes Jahr könnten die ersten autonomen Lkw auch auf der Autobahn zu sehen sein.

Große Themenvielfalt

Weitere Session-Themen waren Softwarehersteller, maritime Logistik, Data Analytics, E-Commerce Support, Lieferkettentransparenz, alternative Betriebsarten, Lagerhaltung, Monitoring und Technologien, letzte Meile und Finanzierung und Verkehrsplanung.

KLU dankt den Sponsoren KPMG, Sovereign Speed, umlaut Consulting und Plug And Play für die großzügige Unterstützung der Veranstaltung.

Bildnachweis: KLU/Jan Konitzki

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