Julia Harbarth erreicht Platz Drei des Young Professionals‘ Award Logistics 2023

Julia Harbarth, Studentin im Bachelor of Business Administration an der KLU, hat im Finale des Young Professionals‘ Award Logistics (YPAL) 2023 den dritten Platz erreicht. Ausgezeichnet wurde ihre Abschlussarbeit zum Thema „The profitability of anticipatory shipping in e-commerce companies”. Rund 100 Zuschauerinnen und Zuschauer sowie eine Fachjury wählten im Finale Lara Nehrke von der Universität Hamburg auf Platz eins und Yann Kinkel von der Technischen Universität Hamburg-Harburg auf Platz zwei.

"Ich freue mich sehr für Julia. Sie hat eine hervorragende Arbeit geschrieben und es war eine Freude, mit ihr zu arbeiten“, sagt Prof. Mirjam Meier, die die Abschlussarbeit betreut hat. Von der KLU wurde die Arbeit bereits als beste Bachelorarbeit ihres Jahrgangs ausgezeichnet. „Die Nominierung und der dritte Platz beim YPAL Award Auszeichnung zeigt, dass ihre Arbeit auch bei den Praktikern im Supply-Chain-Management sehr gut ankommt."

Schnellere Lieferzeiten im E-Commerce

Julia Harbarths Bachelorarbeit beschäftigt sich mit den Herausforderungen für E-Commerce-Unternehmen, ihren Kunden immer schnellere Lieferzeiten zu ermöglichen. „Große Unternehmen wie Amazon nutzen dafür spekulativen Versand, sogenanntes „Anticipatory Shipping“, erklärt Julia. „Dabei werden Pakete bereits vor der Bestellung verschickt. Das Ziel ist es, die Lieferzeit drastisch zu verkürzen und die Kundenzufriedenheit zu steigern.“ Damit das System funktioniert werden Kundendaten gesammelt, Kaufmuster identifiziert und Online-Interaktionen getrackt. Das Paket wird dann erst einmal in der Nähe der Kund*innen regional zwischengelagert und erhält seine endgültige Lieferadresse erst, wenn die tatsächliche Bestellung eintrifft.

„Ich habe konkret untersucht, ob das ‚Anticipatory Shipping‘ für E-Commerce-Unternehmen im Vergleich zum normalen, auftragsbezogenen Versand rentabel ist“, sagt Julia Harbarth. „Dafür habe ich den spekulativen Versand anhand eines mathematischen Modells simuliert, um herauszufinden, wie rentabel die Implementierung aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist.“ Die Ergebnisse sind eindeutig: Der reguläre Versand spart im Vergleich zum Anticipatory Shipping mit optimalen Liefermengen zwar 15 Prozent der Betriebskosten ein, das Anticipatory Shipping kann die Wartezeit für Kunden aber um 44 Prozent verkürzen. „Spekulativer Versand ist für die Unternehmen auf jeden Fall eine große Herausforderung, hat aber auch viel Potenzial für Innovation, Einsparungen und gesteigerte Kundenorientierung“, sagt Julia Harbarth.

Young Professionals‘ Award Logistics

Für die Plätze eins bis drei wurden insgesamt 2.500 € Preisgeld vergeben. Mit dem YPAL Award würdigt die Logistik-Initiative Hamburg jedes Jahr herausragende wissenschaftliche Beiträge junger Fachleute im Bereich Logistik. Der Preis wurde in diesem Jahr zum zwölften Mal vergeben. 2021 ging der Preis zuletzt an die KLU – Ph.D. Kandidatin Sandra Rudeloff überzeugte damals Jury und Publikum.

Mehr Informationen: